Kreisverband Friedberg

Mitglieder geworben, Verein gegründet

Anfang September 1946 wurde der SPD-Ortsverein Friedberg vom SPD-Bezirksverband Schwaben aufgefordert, einen Verein Arbeiterwohlfahrt zu gründen. Erstes Ziel des Vereins sollte es sein, an der Verteilung von internationalen Hilfsgütern mitzuwirken. Die SPD Friedberg war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage, einen Ortsverein zu gründen, doch wurde ein Ausschuss gebildet, der an Hilfsaktionen mitwirken und einen Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt vorbereiten sollte.

Die Mitgliederwerbung begann zunächst innerhalb der SPD. Von Oktober 1946 bis April 1947 fanden sich 39 Personen, so dass der Ortsverein gegründet werden konnte, die Keimzelle des Kreisverbands Friedberg (Bayern). Zu den Gründungsmitgliedern gehörten elf alteingesessene Friedberger und 28 Vertriebene, davon zehn Frauen. Darunter waren u.a. Charlotte Kleinwächter, Hugo Knittel, Johann Rauscher, Hugo Schubert, Edeltraut Slavik und Rudolf Walzel. Zum 1. Vorsitzenden wurde Johann Rauscher gewählt, der auch die Funktion des Geschäftsführers ausübte. Die Geschäftsstelle war im SPD-Sekretariat im Nebenzimmer der damaligen Gastwirtschaft Roidl in der Ludwigstraße untergebracht. Ein kleiner Nebenraum diente als Lagerraum für Sachspenden. Schon vor der offiziellen Vereinsgründung half die Arbeiterwohlfahrt die Nachkriegsnot zu lindern. Sammlungen wurden veranstaltet und Hilfsgüter an Bedürftige verteilt. Der Ortsverein wirkte zudem an der Ausgabe von internationalen Spenden mit.

Kreisverband Aichach-Friedberg

Friedberg: Kreisverbände schlossen sich zusammen

Stadtranderholung für Senioren Friedberg 1961

Durch die Gebietsreform von 1972 wurde in Bayern eine geänderte Landkreisstruktur festgelegt. Dabei wurde der neue Landkreis Aichach-Friedberg geschaffen. 1974 schlossen sich die beiden Kreisverbände der Arbeiterwohlfahrt zum Kreisverband Aichach-Friedberg zusammen. Die Zahl der Mitglieder stieg im Kreisverband Aichach-Friedberg von 1974 bis 1979:

Jahr Mitgliederzahl Jahr Mitgliederzahl
1974 736 1977 961
1975 744 1978 1045
1976 765 1979 1140

Schon ab den 1950er Jahren veranstaltete der 1947 gegründete Ortsverein Friedberg Stadtranderholungen für Kinder und Senioren. Diese organisierte die Arbeiterwohlfahrt bis in die 1970er Jahre in Kooperation mit den Sportfreunden Friedberg in deren Vereinsanlage im Osten Friedbergs.

Ohne Erfolg versuchte der Ortsverein Friedberg schon in den 1950er Jahren, ein Altenheim in Friedberg zu errichten. Erst dem Kreisvorsitzenden Max Kreitmayr gelang es, den Bezirksverband Schwaben vom Ankauf des 1973 gebauten und in Konkurs gegangenen Hotels Stadt Friedberg an der Rothenbergstraße 37 zu überzeugen. Nachdem 1976 der Stadtrat das siebenstöckige Gebäude freigegeben hatte, konnte es nach Umbaumaßnahmen am 4. Juli 1977 als Alten- und Pflegeheim mit 102 Betten eingeweiht werden.

Das neue Heim blieb ähnlich einem Hotel ausgestattet. Eine moderne Küche und ein gemütlicher Speisesaal waren vorhanden. Teeküchen, Tagesräume und Bierstüberl konnten genutzt werden. Im ersten Stock des Hauses war ein Schwesternzimmer rund um die Uhr mit Pflegekräften besetzt. Die Zimmer waren mit Bad und Toilette sowie mit Telefon, Rufanlage und Antennenanschluss ausgestattet. Die Einzelzimmer hatten eine Größe von 24 m2 bis 31 m2, die Appartements für Ehepare 48 bis 50 m2. Der erste Tagessatz betrug im Wohnbereich 31 DM.

Stadtranderholung 1951